Detail-Übersicht: Alle Artikulationen, Velocity-Layer, Takes und Samples

Wir schreiben bei SampleArt-Produkten Transparenz groß! Leider ist es im Marketing nicht unüblich, Unzulänglichkeiten von Produkten hinter bunten Bildern und einer polierten Fassade zu verstecken. Wir möchten Dir deshalb an dieser Stelle eine vollständige Übersicht über alle Artikulationen geben, die in Shredolution enthalten sind.

Als potentieller User bekommst Du so eine detailierte Übersicht, was in der Library enthalten ist und wie aufwendig und umfangreich die E-Gitarre gesampelt wurde.

Zum einfacheren Verständnis hier eine kurze Zusammenfassung, was die einzelnen Begriffe bedeuten:

• “Articulation”

  Damit werden die unterschiedlichen Möglichkeiten bezeichnet, auf einem Instrument einen Ton zu erzeugen. Auf die E-Gitarre übertragen wären das zum Beispiel Sustain Noten (offen gespielt und ausklingend), Palm Muted (gedämpft gespielt), Hammer Ons / Pull Offs (mit der rechten Hand gehämmerte oder durch schnelles wegziehen des Fingers erzeugte Noten) oder Harmonics (Obertöne).

• “Velocity Layer”

  Damit werden die unterschiedlichen Anschlagsstärken bezeichnet, die während des Recording-Prozesses aufgenommen wurden, d.h. die unterschiedlichen Dynamik-Stufen zwischen leisen und lauten Tönen.

  Bei den meisten Instrumenten ändert sich das Timbre bzw. der Klangcharakter je nach Anschlagsstärke deutlich, daher ist es wichtig, dass die richtigen Stufen im Sampling-Prozess gewählt wurden und ausreichend Stufen vorhanden sind, um ein möglich breites Dynamikspektrum realistisch wiederzugeben zu können.

  Glücklicherweise ist die E-Gitarre ein Instrument, bei dem sich das Timbre, das durch die Anschlagsstärke bestimmt wird, nach bestimmten physikalischen Regeln ändert, die es erlauben, Zwischenstufen nachzubilden und mit weniger unterschiedlich aufgenommenen Anschlagsstärken auszukommen, als es z.B. bei einer Snaredrum der Fall wäre.

• “Takes / Takes Downstroke / Takes Upstroke”

  Damit werden die unterschiedlichen Takes beschrieben, die pro “Articulation” und pro “Velocity Layer” aufgenommen wurden – und zwar jeweils für einen Downstroke und einen Upstroke (also die Saite von oben bzw. unten angeschlagen).

  Mehr Takes bedeutet im Allgemeinen, dass der gefürchtete Maschinengewehr-Effekt ausbleibt, wenn der gleiche Ton mehrmals hintereinander gespielt wird, was zu deutlich mehr Realismus führt.

  Die Schwierigkeit und die hohe Kunst im Sampling ist es, Variation aufzunehmen, die dann aber letztendlich nicht als solche wahrgenommen wird. Das heißt, es darf nicht einen bestimmten Take geben, der immer wieder als unpassend heraussticht, wenn ein und der selbe Ton mehrmals hintereinander wiederholt wird. Jeder Take sollte daher jederzeit musikalisch passend sein und sich nicht so deutlich von anderen Takes unterscheiden, dass er als besonders wahrgenommen wird. Mit über zehn Jahren Erfahrung mit dem Sampling von virtuellen Instrumenten, haben wir natürlich genau darauf ein großes Augenmerk gelegt.

• “Picked / Strummed”

  Bei Gitarren gibt es die Besonderheit, dass sich das Anschlagsverhalten und das Timbre ändert, je nachdem ob man eine Einzelnote oder einen Akkord spielt. Versucht man nur aus aufgenommenen Einzeltönen einen Akkord nachzubilden, wird es nie möglich sein, den Klang eines vollständig gespielten Akkords zu erreichen. Aus diesem Grund wurden für Shredolution alle möglichen Spielweisen auf der Gitarre, die sowohl als Akkord als auch als Einzelnote spielbar sind, doppelt aufgenommen – “picked” und “strummed”!

• “All Strings, Wholetone Sampling, 3 Pickups”

  Auf einer Gitarre ist es möglich, den selben Ton (z.B. A#1) auf zwei verschiedenen Saiten zu spielen. Auf der E-Saite am sechsten Bund oder auf der A-Saite am ersten Bund. Obwohl es der selbe Ton ist, unterscheidet sich das Timbre zwischen E- und A-Saite deutlich. Aus diesem Grund haben wir für Shredolution alle Bünde auf allen Saiten in Ganzton-Abständen aufgenommen und das mit allen möglichen Pickup-Stellungen.

Shredolution-Komplettübersicht (in Englisch)